Es gibt aktuell kaum eine Imagekampagne für Pflegejobs, die auf den einen Darsteller oder die eine Darstellerin mit sichtbaren Tätowierungen verzichtet. Drücken die Arbeitgeber damit tatsächliche Offenheit aus oder ist es eine notgedrungene Reaktion auf eine sich immer weiter verändernde Körperkultur, in der Tätowierungen nicht länger nur etwas für Motorradfahrer und Türsteher sind?
Auch die Diakonie Hamburg hat mit Kateryna eine ehemalige Auszubildende mit sichtbaren Tattoos in ihrer Kampagne. Sichtbare Tätowierungen in sozialen Berufen sind eben längst Alltag, so viel kann schon einmal festgestellt werden.
Entgegen allen Erwartungen/Befürchtungen finden die meisten der Patienten und Bewohner die sichtbare bunte Haut schön oder zumindest interessant. Es zeigt sich sogar, dass Tätowierungen immer häufiger als Eisbrecher in der Beziehungsgestaltung fungieren und den Erstkontakt auf eine entspannte Weise ermöglichen. Auch wenn es bis dato noch keine wissenschaftlichen Studien gibt, lässt sich aus Erfahrungsberichten ableiten, dass Tätowierungen in der heutigen Zeit eher ein Gewinn, als ein Hindernis darstellen und die Bewohner und Klienten toleranter und offener sind, als manche Vorgesetzte es Ihnen offenbar zutrauen. Aber auch bei vielen Führungskräften ändert sich das Bild eines sichtbar tätowierten Mitarbeiters von rebellisch, unangepasst und leicht desolat zu z.B. charakterstark, kreativ und weltoffen.
Am Ende ist natürlich völlig egal, wer wie aussieht und ob er/sie tätowiert ist oder nicht. Das was wirklich zählt in unserem Job ist Empathie, Fachlichkeit und ein professioneller Umgang mit den Menschen und über diese Fähigkeiten sagen Äußerlichkeiten rein gar nichts aus.
Hier noch ein paar Tipps für die Tätowierten unter euch:
Hoher Lichtschutzfaktor auch schon bei wenig Sonne!
Die UV-Strahlung wirkt sich negativ auf die Farbpigmente unter der Haut aus und es ist deshalb besonders wichtig, die tätowierte Haut vor Sonnenstrahlung zu schützen.
Die tätowierte Haut ist generell empfindlicher und benötigt daher regelmäßige Pflege. Das gilt vor allem für die exponierten, trockenen Hautstellen wie Hände, Füße oder Ellenbogen. Achtet daher vor allem nach der Händedesinfektion auf regelmäßiges Eincremen mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Ölen. So verhindert ihr nicht nur das Austrocknen eurer Haut, sondern schützt auch Farbe und Konturen eurer Tätowierungen und ihr und eure Klienten/Bewohner haben noch länger Freude daran.